St. Georgen. „Tanztherapie ist eine Einladung zum Innehalten, Spüren und Staunen“, sagt Regina Forstner aus Laufen. Als Osteopathin, Tanztherapeutin und Physiotherapeutin erlebt sie täglich, wie wohltuend und heilsam es ist, dem Körper mit Neugier statt mit Kritik zu begegnen.
„In der Tanztherapie erforschen wir den Körper nicht, um ihn zu verbessern – sondern um ihn wieder zu bewohnen. Wir gehen den Fragen nach: Was spüre ich gerade? Wo bin ich präsent? Was bewegt mich?“ Der Körper speichert Erfahrungen und erinnert sich, auch an das, was lange nicht gespürt wurde. Die Bewegung soll aber nicht aus Zwang, sondern aus echtem inneren Impuls entstehen. Regina Forstner: „Dabei lösen sich alte Verspannungen und neue Verbindungen entstehen – zu uns selbst, zu unseren Organen, unseren Emotionen, zu unserer Geschichte.“ Kommt jemand mit akuten Schmerzen in Regina Forstners Praxis, führt die Physiotherapeutin zunächst eine genaue Anamnese durch und behandelt mit klassischen Methoden. Für Personen, die hingegen unter chronischen Schmerzen leiden, könne durch den Ausdruckstanz, wieder Spaß und Freude geweckt werden, so Forstner. Im Gruppensetting sind sie eingeladen, durch freien Ausdruck der Bewegung ihre Blockaden zu lockern Dieses Angebot hilft dabei, auf den eigenen Rhythmus zu hören, verfestigte Energie zu wecken und wieder Wohlbefinden im Körper zu erlangen.
Auch in anderen Bereichen zeigt sich, wie sehr der Körper Ausdruck von inneren Prozessen ist – etwa beim Beckenboden.
In der klassischen Physiotherapie werde der Beckenboden meist funktional betrachtet: Da geht es um Kräftigen, Ansteuern, Kontrollieren. In vielen östlichen Kulturen gilt der Beckenboden als Sitz der Lebensenergie. Er ist der Ort, an dem Kreativität, Lust und Ausdruck entstehen. „Hier schlummert die aufsteigende Kraft des Lebens, die Körper, Geist und Seele verbindet.“
Training auch am Beckenbodenstuhl
Am Beckenbodenstuhl wird durch rhythmische Muskelaktivierung die Tiefenmuskulatur angeregt, die Durchblutung gefördert und das Körperbewusstsein geschärft. Das führt zu mehr Kraft und Stabilität im Rumpf. „Ein lebendiger Beckenboden ist mehr als nur ein trainierter Muskel – er ist ein Schlüssel zu mehr Präsenz, Lebendigkeit und innerem Halt.“